Ein Auslandsjahr war schon immer eine Traum von mir, schon als kleines Kind. So klein, dass ich mich nur noch an wenige Sachen erinnern kann. Aber Daran, dass meine 'Große' beim Ballett, die die für mich 'zuständig' war, mir Drehungen und Positionen gezeigt hat, mit mir gespielt hatte, für ein Jahr nach Neuseeland ging, damals für mich verschwand. Als sie wieder kam, hatte sie sich verändert, ja war irgendwie anders. Aber sie hat so viel tolles erzählt. Seitdem wollte ich auch mal weg. Damals noch, nur, wie jedes kleines Kind, um den großen nachzumachen.
Als ich in der 6. Klasse war, gingen unsere damaligen Paten nach Australien und Südafrika. Als sie wiederkamen waren sie genauso verändert, irgendwie ein bisschen erwachsener. Ich denke seitdem hat sich dieser Wunsch gefestigt auch einmal weg zu fahren.ein mal getrennt von den Eltern sein.Neues erleben.
Amerika hatte mich schon immer fasziniert und als ich mir mein Auslandsjahr vorstellte, war das auch immer nur in Amerika. Die high school, die football-spiele, das fast food, den school spirit, den American way of life, den American Dream alles was man aus den Hollywood-filmen kannte, einmal erleben, DAS war mein Traum. Das ist mein Traum.
Einige Leute sagen, ich würde ein Jahr verlieren. Das denke ich nicht. Ich werde zwar ein Jahr nicht hier sein, den Schulstoff nicht mitbekommen, bei den coolsten Partys nicht mitfeiern können, die lustigsten Insider der Freunde danach nicht verstehen können, aber stattdessen lerne ich auch dazu.
Ich werde lernen, wie man sich ganz neu in eine Familie integriert, den ersten Schultag erleben, wo man wirklich gar keinen kennt. Lernen, wie man sich, auch ohne die Sprache perfekt sprechen zu Können, sich mit Leuten verständigt. Ich werde lernen und erleben, wie man sich ein komplett neues Leben aufbaut.
Ich werde eine neue Kultur, ein neues Schulsystem kennen lernen. Die Regeln von Baseball und American Football vielleicht einmal verstehen.
Einmal lernen wie wichtig mir meine Freunde eigentlich wirklich sind, wie sehr ich sie vermissen werde, lernen, wie schwer oder leicht es ist komplett ohne Hilfe neue Freunde kennen zu lernen.
Ich werde aber auch lernen ein ganzes Jahr in nur einen Koffer, 23 Kilo, zu packen. Lernen müssen, was ich wirklich brauche, was unbedingt mit muss. Lernen, wie man es schafft jegliche Kleinigkeiten noch in den Koffer reinzustopfen.
Austausch ist zu lernen Leute so zu vermissen, um sie nicht in die Vergangenheit zu stecken, aber sie nicht so doll zu vermissen, dass es dich selbst davon abhält in die Zukunft zu blicken. Es ist das Lernen sich selbst und auch andere zu motivieren. Lernen was der Satz "wahr machen" bedeutet und es auch benutzt und nicht einfach "wahr gemacht" daraus formt.
Austausch ist Lernen, Lernen wie man lebt.
Ich werde so viele Sachen hinzugewinnen, vielleicht Freunde fürs Leben finden, eine 2. Familie, vielleicht aber auch nicht, aber wenigstens hab ich es dann versucht, ich habe dann eine Erfahrung gehabt, die andere in ihrem ganzen Leben nicht haben werden.
you only live once.
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